Am Freitag dem 30.08. um 13.30 Uhr fanden sich 13 mit jede Menge Gepäck und guter Laune ausgestattete Kinder in der Spatzengasse ein, um mit Chrissi, Nicolas, Sabrina und Naima die Fahrt nach Düsseldorf anzutreten. Nachdem Kinder und Koffer auf die drei Autos aufgeteilt worden waren, ging die Reise an dem überraschend heißen vorletzten Augusttag los. Die wie erwartet etwas durch Stau verlängerte Fahrt verlief – mit Ausnahme der nervösen Viertelstunde, in der Amin glaubte, nicht mehr länger auf einen Rastplatz mit Toilette warten zu können – recht entspannt.

 

 

Als wir gegen 17.30 Uhr das Sportgelände des Borussia Düsseldorf erreichten, brannten alle darauf, die Halle auszukundschaften. Die Information, an der verschiedene Gewinnspiele stattfinden sollten sowie die Turnierleitung befanden sich am Eingang, ebenso wie der Andro-Verkaufstand, der zahlreiche Tischtennisartikel zu günstigen Preisen anbot und dafür sorgte, dass einige ihr Wochenendbudget innerhalb der ersten Minuten in der Halle ließen. Im hinteren Teil der Leichtathletikhalle war die Aktionsecke, in der sich im Verlauf des Wochenendes alle Düsseldorfer Starspieler ein Stelldichein geben sollten. Auch standen dort die Mini-Tischtennistische für die Trostrunde sowie zahlreiche Tische und Bänke, an denen ein breites Angebot an Speisen und Getränken verzehrt werden konnte. Vor der Halle wurden Pommes, Schnitzel und Würstchen gebrutzelt und an hungrige Spieler und Betreuer (die sich an der angeblich mäßigen Qualität nicht weiter störten) verkauft. Auf der Wiese waren zudem zahlreiche Spielmöglichkeiten aufgebaut, die zwischen den Spielen für Beschäftigung sorgten.

 

  

 

Nachdem die Halle in Augenschein genommen worden war, fuhren wir zu der Turnhalle der Kartause-Hain-Grundschule, die für zwei Nächte unser Schlafplatz sein sollte. Während die Kinder sich schnell wie zu Hause fühlten und einen unbescheidenen Teil der Halle für die TSG beanspruchten, bemühten sich die Betreuer (zu 50% ohne Isomatte oder Ähnliches angereist), kein allzu großes Entsetzen zu zeigen. Nachdem der Schulhof noch ein wenig zum Toben genutzt worden war, versammelten sich bei Einbruch der Dunkelheit alle an den dortigen Tischtennisplatten, um einige Riesenpizzen zu verzehren. Danach wurde noch etwas weiter getobt, bevor man sich zum – unausbleiblichen (aber sehr gesitteten) – Flaschendrehen wieder in der Halle zusammenfand. Um Mitternacht wurde das Hallenlicht endlich gelöscht (was natürlich nicht bedeutete, dass dann auch Ruhe herrschte).

Am nächsten Morgen um 7 Uhr wurde es dann wieder angeschaltet, quittiert von lautem Murren aus allen Ecken der Halle. Nachdem sich alle fertig gemacht und ihre „wichtigen Sachen“ zusammengesucht hatten – was in Helins Fall bedeutete, dass die Schminke eingepackt, der Tischtennisschläger aber vergessen worden war –, fuhren wir rüber in die Halle. Dort holten sich alle ihre Teilnehmertüte und ihre Startnummern ab und bekamen von Sabrina eine kleine Notiz auf den Arm, die sie darin erinnerte, wann und wo ihre Altersgruppe stattfinden würde.

 

 

Bei dem Turnier traten dieses Jahr in den Jahrgängen 97, 98, 99, 00, 01, 02, 03 und 04+jünger über 1400 Teilnehmer an, darunter viele aus dem Ausland angereiste Spieler. Bei solch starker Konkurrenz musste sich keins unserer Kinder über sein Ausscheiden in der Gruppe ärgern, zumal ohnehin der Spaß bei der Veranstaltung im Vordergrund stand. Die Betreuer konnten sich nicht nur über viele gute Partien, sondern vor allem auch über den guten Zusammenhalt der Gruppe und die gegenseitige Unterstützung bei den Spielen freuen.

 

  

  

  

    

 

Chrissi und Naima versuchten die Kinder, die erst einmal spielfrei hatten, dazu zu motivieren, kreativ tätig zu werden und im Rahmen des Gewinnspiels unter dem Motto „Tischtennis spricht alle Sprachen“ ein Plakat zu malen. Während der dazugehörige Fragebogen schnell ausgefüllt war, hielt sich die Mallust jedoch sehr in Grenzen. Auch die über dem Essensbereich aufgehängten Flaggen der neunzehn teilnehmenden Nationen konnten die Kinder nicht inspirieren, sodass unser Plakat leider nicht zum Sieger gekürt wurde (– doch zumindest können wir behaupten, dass wir dieselbe Idee wie die Gewinner hatten und sie bei uns (fast) nur von Kinderhänden umgesetzt wurde!).

 

 

Bedauerlicher als das war die Tatsache, dass wir keine Tickets für das am Abend stattfindende Bundesliga-Spiel zwischen den Mannschaften aus Düsseldorf und Grenzau mehr bekamen. Die übrig gebliebenen Karten vom Vortag (an dem wir aufgrund des Staus zu spät gekommen waren, um uns noch welche zu sichern), wurden an die ersten beiden in der lange Schlange der Wartenden verkauft. Doch die allgemeine Enttäuschung, die die Betreuer befürchteten, blieb glücklicherweise aus. Der alternativ ins Programm aufgenommene Besuch des wenige Minuten entfernten Rheinbads kam gut an und sorgte dafür, dass sich am Abend alle nochmal verausgaben konnten.

 

  

 

Als wir gegen 20 Uhr das Schwimmbad verließen, wurden lautstark Döner gefordert. Zurück in der Grundschule machten sich Chrissi und Sabrina auf den Weg, diese zu besorgen, während alle anderen ungeduldig und mit knurrendem Magen warteten. Als die beiden schließlich zurückkehrten, versammelten wir uns wieder auf dem Hof, um das Mitgebrachte unter großem Kleckern zu verspeisen. Auch danach war die Energie der Kinder noch nicht aufgebraucht: Eine Weile tobten sie noch draußen (besonders das Klettergerüst erfreute sich erstaunlicher Beliebtheit), bevor sie sich schließlich in einer Hallenecke zur gemütlichen Pyjamarunde zusammenfanden. Da der Tag doch ein wenig mehr von ihnen gefordert hatte als der vorige, verstummten an diesem Abend die Stimmen ein wenig früher.

Am Sonntag gab es mit den Geburtstagen Helenes und Nicolas einen doppelten Anlass zur Freude. Auch wenn man einen Geburtstag durchaus schöner beginnen kann, als um 7 Uhr in einem viel zu warmen Schlafsack auf dem harten Boden einer hell erleuchteten, überfüllten Sporthalle, waren unsere Geburtstagskinder doch guter Dinge. In der Halle angekommen, wurde den beiden ein zaghaftes Ständchen gesungen und ein Kids Open-Teilnehmershirt überreicht.

 

  

 

An diesem Tag hatte nur Erik, der als einziger Oberräder aus seiner Gruppe herausgekommen war, noch ein Spiel (das er leider verlor). Außerdem nahmen einige an der Trostrunde auf den kleinen Tischen teil. Doch auch für diejenigen, die keine Spiele mehr zu bestreiten hatten, konnte von Langeweile keine Rede sein. In der Aktionsecke, in der am Vortag bereits die Bundesligaspieler des Borussia Düsseldorf Christian Süß und Ricardo Walter für Aufregung gesorgt hatten, gaben sich am Mittag ihre Mannschaftskollegen Timo Boll und Patrick Baum die Ehre. Die beiden, die aktuell die Ränge 5 bzw. 21 der Weltrangliste belegen und entsprechend viele Fans um sich scharten, spielten unter den Augen vieler Kinder (und einiger übereifriger Eltern) Rundlauf und Doppel mit einigen aus der Menge Ausgewählten, bevor sie Platz nahmen und – im Falle Patrick Baums mit etwas gezwungenem Lächeln – Autogramme gaben. Die geduldigsten unserer Kinder konnten sich eine Unterschrift sichern und waren spätestens dann über die Tatsache hinweggetröstet, am Vorabend das Bundesligaspiel verpasst zu haben.

 

    

 

Kurz darauf packten wir zusammen und traten – nach der vergeblichen Suche nach Amins zweiten Schuh (der sich bereits in seinem Rucksack befand) – den Heimweg an. Auf der Rückfahrt blieben Aufforderungen, das vorausfahrende Oberräder Auto zu überholen, aus (– auf der Hinfahrt hatte sich Nicolas von Erik und Jannis noch Vorwitzigkeiten wie „Bist du ein Mann oder eine Memme?“ anhören müssen –) und die Anstrengungen des Wochenendes forderten ihren Tribut. Zwischen Schlafsäcken und Isomatten dösend beendeten die Kinder den Ausflug wie sie ihn begonnen hatten.

 

 

Für diese gelungene Nachwuchs-Fahrt danken wir vornehmlich Sabrina, die bei der Planung wie auch bei der Umsetzung vor Ort alles im Griff und zudem stets gute Laune hatte. Ein großes Dankeschön geht auch an Nicolas, der in der Düsseldorfer Halle (und auf der Autobahn) seinen 26. Geburtstag mit uns verbrachte.

 

Aufstiegsfilm