Die "Zweite" ist nach dem knappen Aufstieg in der Relegation endgültig in der Bezirksliga angekommen, auch wenn Mannschaftskapitän Torte im Spielbericht noch versehentlich Bezirksklasse angekreuzt hatte. Wir waren gewarnt, da unsere Gäste aus Neu-Isenburg für einen fulminanten Ligastart durch einen Sieg beim Bezirksoberliga-Absteiger Dornbusch/Niederursel sorgten. Es entwickelte sich ein spannendes Spiel mit kuriosen Verlauf und sehr vielen engen Spielen. Dabei knüpfte die H2 an die Relegationsform an und war auf den Punkt heiß.

Die Aussichten auf das Spiel waren geteilt. Einerseits gaben Paul (vorher Erste) und Jan (Neuzugang) ihr Debut, andererseits mussten wir auf unsere etatmäßige Nr.2 Chucky verzichten. Quantitativ kein Problem, da wir diese Saison zu siebt an den Start gehen. Neu-Isenburg konnte hingegen seine Topaufstellung aufbieten. Zuschauer aus beiden Lagern sorgten für einen netten Rahmen, viele bekannte Gesichter aus Niederräder Zeiten, die H2-Fans wurden mit "Bembel with care" verköstigt.

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An diesem Abend bildete das neu formierte Doppel Paul/Leo unser Doppel 1, das in seinem ersten Spiel schon ganz gut harmonierte und sich letztendlich klar gegen Wolf/Hess durchsetzte. Auch Volker/Jan hatten erstmals das Vergnügen miteinander, mussten aber nach gewonnen ersten Satz dem Topduo der Gäste, Kisshauer/Schreiber, den Vortritt lassen. An Doppel 3 spielte die bewährte TSG-Kombination Timo/Torte gegen Wichlow/Schreiber und konnte sich im 4.Satz nach wechselnden Satz- und Matchbällen mit 15:13 durchsetzen. 2:1-Führung nach den Doppeln.

Paul startete auch gleich mit Volldampf gegen Schreiber und ließ ihm im ersten Satz mit 11:5 nur wenige Chancen. Dann musste Paul aus gesundheitlichen Gründen leider das Match abbrechen und wir waren erstmal um Pauls Gesundheit besorgt und die Siegaussichten wurden durch die beiden kampflosen Niederlagen von Paul und durch die Tatsache, dass er im Schlussdoppel gesetzt war, geringer. Leo setzte seine aufsteigende Form nach diversen Trainingscamps im Sommer fort und besiegte erstmals Kisshauer in 4 Sätzen, gegen den er letzte Saison bei Ersatzstellungen in der BOL zweimal verloren hatte. Volker stand mit Wichlow ein alter Bekannter gegenüber (sie spieten schon vor über 20 Jahren gegeneinander). In einem ausgeglichenen Spiel war Volker im entscheidenden Moment im Entscheidungssatz taktisch cleverer und erhöhte für die TSG auf 4:2.

Jan war in seinem TSG-Debut anfangs noch etwas nervös und mit Wolf stand ihm ein Spieler gegenüber, der konsequent sein Angriffsspiel zum 4:3-Anschluss durchzog. Im Duell der beiden Alles-Oder-Nichts-Spieler der beiden Teams traf Timo mit Schreiber ausnahmsweise mal auf einen Spieler, der noch mehr Risiko als er selbst geht. Im vierten Satz konnte er leider mehrere Matchbälle nicht nutzen und musste nach der verpassten Chance und einer Reihe Zauberbälle seines Kontrahenten den 4:4-Ausgleich akzeptieren. Torte machte gegen Hess seinem Relegationsspitznamen "Unverlierbar" alle Ehre und bot eine starke Leistung bei seinem 3:1-Erfolg. Pauls Spiel gegen Kisshauer ging kampflos weg zum 5:5. Mit Paul hätte es ein klarer Sieg werden können, ohne ihn war nun die Zielrichtung, zumindest einen Punkt im Abstiegskampf zu holen. D.h. es mussten aus den verbleibenden 5 Einzeln mindestens 3 Punkte geholt werden.

Nun ging jeder an seine Leistungsgrenze und es wurde (auch für Paul) um jeden Punkt gekämpft. Im Spiel des Abends lieferten sich Leo und Schreiber reihenweise sehenswerte Ballwechsel. Dabei gelang es Leo, in Topspinrallyes das Tempo seines Gegners zu übernehmen und mehrmals zum Satzende Rückstände aufzuholen. Sein Kampfgeist wurde durch ein 12:10 im Entscheidungssatz belohnt. Volker hatte zu Beginn mit Wolf große Schwierigkeiten, drängte ihn mit zunehmender Spieldauer in immer längere Ballwechsel, denen sein Kontrahent Tribut zahlen musste und erhöhte durch eine gute Leistung auf 7:5 für die TSG. Nun war Jan gegen Wichlow an der Reihe. Das Spiel entwickelte sich zum kuriosesten Spiel des Abends. Nach 0:2-Sätzen stellte sich Jan zunehmend besser auf seinen Gegenüber ein und verkürzte auf 1:2. Der vierte Satz entwickelte sich zu einem tragischen Satz mit einem umstrittenen Stoppball und zahlreichen Fuchsern und ging mit 19:17 an Jan. Nach einem erneuten Fuchser und einem immer besser aufspielenden Jan verlor Wichlow etwas die Nerven und das Spiel zum 8:5 für die TSG. Timo konnte also gegen Hess den Sack zu machen. Die Chance ließ er sich diesmal nicht entgehen und setzte sich mit 3:1 zum umjubelten 9:5-Erfolg durch.

Die Siegesfeier fiel diesmal etwas anders aus, weil es direkt zum nächtlichen Renovieren bei einem Mannschaftsmitglied ging, wo aber schon die Erfrischungsgetränke bereit standen. Rückblickend war es ein spannendes, faires, umkämpftes und teils auch tragisches  Spiel - also genau der Grund, warum man unter der Woche um kurz vor Mitternacht noch Sport treibt und Adrenalin durch den Körper schießt - in dem Fall mit Happy End für uns. Jeder Spieler unserer Mannschaft hat einen Beitrag zum Gesamtsieg geleistet, eine gute Teamleistung gegen heiße und faire Gegner.

Die nächsten Aufgaben stehen vor der Tür. Absolute Priorität hat, dass unser Paule bald wieder gesund ist. Sportlich kommt nächste Woche mit Eschersheim eine Mannschaft in die Spatzengasse, die im vorderen Tabellendrittel verortet ist. Vorher gehts noch Samstag im Pokal nach Wersau. Samstag in einer Woche gehts nach Preussen, Montag in einer Woche spielen wir dann beim TTV Gräfenhausen/ Schneppenhausen. Den kommenden Aufgaben sehen wir angesichts unserer Frühform optimistisch entgegen und versuchen weiter fleißig Punkte im Abstiegskampf zu sammeln, um unserem "Ziel 20" näher zu kommen - jetzt sind es nur noch 18.

 

Aufstiegsfilm